Fractal Design North im Test

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May 30, 2024

Fractal Design North im Test

Holz im PC-Gehäuse? Mesh-Seitenteil? Nein, wir sprechen hier nicht von einem neuen Gehäuse-Modding-Projekt, sondern vom neuen Gehäuse, das dem Namen des Herstellers Fractal Design alle Ehre macht. Das fraktale Design

Holz im PC-Gehäuse? Mesh-Seitenteil? Nein, wir sprechen hier nicht von einem neuen Gehäuse-Modding-Projekt, sondern vom neuen Gehäuse, das dem Namen des Herstellers Fractal Design alle Ehre macht. Das Fractal Design North sticht völlig aus der Masse der Gehäuse heraus und wird hier auf den Prüfstand gestellt. Was erwartet den Nutzer gestalterisch? Wie ist das Handling und was bringt die Leistung? All das klären wir hier im Fractal Design North Testbericht!

Die Verpackung des Fractal Design North ist eine schlichte braune Schachtel. Im Inneren offenbart sich jedoch schnell die Vorderseite des Gehäuses, die allerdings immer noch von einer Plastikfolie bedeckt ist und an den Rändern durch Schaumstoff an Ort und Stelle gehalten wird. Zieht man nun das Gehäuse heraus, kommt eine Bedienungsanleitung zum Vorschein. Und unterhalb des Gehäuses befindet sich ein weiterer brauner Kasten, in dem sich am Seitenteil eine Halterung für zusätzliche Lüfter befindet.

So finden sich im großen Karton zwar die üblichen Kunststoffanteile wieder, aber immerhin bestehen die Halterungen aus normalem Weichschaum und nicht aus Styropor.

Was im Lieferumfang des Fractal Design North auffällt, ist die Lüfterhalterung für zusätzliche Lüfter am Seitenteil. Dies ist natürlich nur bei der Mesh-Version im Lieferumfang enthalten, da das Fractal Design North auch mit einer Glasscheibe erhältlich ist. Dieser ermöglicht eine bessere Sicht auf den Innenraum, ist aber geschlossen.

Im Inneren der Festplattenhalterung des Fractal Design North finden Sie alle notwendigen Montageschrauben, einen zusätzlichen Abstandshalter, Gummiringe zur Montage von 3,5-Zoll-Festplatten und ein paar Einweg-Kabelbinder.

Wow. Okay, das ist wirklich ein anderer Fall. Das Design des Fractal Design North ist sehr edel gehalten. Die Front besteht aus Echtholzstreifen aus Walnuss beim schwarzen Modell (Eiche beim weißen Modell). Ringe um die Füße und die Anschlüsse der Frontplatte sind hingegen vergoldet. Ansonsten herrscht hier Mesh Paradise in Schwarz vor. Der Blick ins Innere ist nicht ganz so frei, wie man es von anderen Gehäusen mit Glasscheiben gewohnt ist, ist aber durch das fein perforierte Seitenteil dennoch möglich. Auch die Form des Gehäuses ist anders als üblich, da die Kanten abgerundet sind. Diese Optik weicht dann deutlich vom üblichen eckigen Design anderer Fractal Design-Gehäuse ab.

Die vergoldeten Schalter, Anschlüsse und Ringe an den Standfüßen machen einen stimmigen Eindruck, sind aber vielleicht nicht jedermanns Geschmack. Auch insgesamt steht das Design in großem Kontrast zum mittlerweile üblichen RGB-Gehäuse mit Beleuchtung. Im Gegensatz dazu wirkt das Fractal Design North eher wie ein nordisch inspiriertes Designelement für das Wohnzimmer. Ich kann mir dieses Modell auch hervorragend als Koffer für den Designer-Arbeitsplatz im Büro vorstellen, wo man auch Kunden und Geschäftspartner empfängt.

Die Verarbeitung des Fractal Design North in unserem Test ist wirklich sehr gut. Der Metallanteil ist recht hoch und die Oberfläche ist sauber und weist keine scharfen Kanten auf. Auch die Details sind schön umgesetzt und die werkzeuglose Montage vieler Teile effizient gelöst. Allerdings sind erwartungsgemäß einige der Rändelschrauben ab Werk so fest, dass man für die erste Lösung noch einen Schraubenzieher benötigt.

Lediglich die werkseitig verbauten Lüfter, der Fractal Design Aspect 14 in Schwarz, liegen eher im Mittelfeld. Diese sind zwar verwindungssteif und robust, ansonsten aber sehr schlicht im Design. Beispielsweise verfügen diese Lüfter über keine Gummipads zur Vibrationsdämpfung. Keine Sorge: Die Lüfter sind in Ordnung und in einigen anderen Fällen keine Token-Lüfter, aber sie gehören nicht zur Premiumklasse.

Dort finden Sie einige Details, die das Testen, Arbeiten und Bedienen des Fractal Design North sehr angenehm machen. Sie verzichten beispielsweise komplett auf USB2 an der Frontplatte, wodurch ein Stecker eingespart und das Kabel handlicher wird. Auch auf den Reset-Schalter wurde verzichtet, ebenso auf die HDD-LED, die in der heutigen Zeit ohnehin nur eingeschränkt brauchbar ist. Die Frontlüfter verfügen jeweils über einen Eingang und einen Ausgang und können daher in Reihe geschaltet werden, was notwendige Header auf dem Motherboard einspart. Apropos Header: Der integrierte Lüfter-Hub kann vier weitere Gehäuselüfter mit nur einem Kabel zum Mainboard antreiben.

Wenn Sie ein Netzteil installieren möchten, profitieren Sie von der einfachen Montage an der abnehmbaren Halterung. Darunter sitzt ein Luftfilter für das Netzteil, der zur Reinigung an der Rückseite herausgezogen werden kann, was eine sehr einfache Lösung darstellt. Es gibt keine Stege zwischen den Erweiterungskartensteckplätzen. Dies ermöglicht die horizontale Installation von Grafikkarten mit einer entsprechenden Riser-Halterung, wie zum Beispiel der Fractal Design Flex B-20. Bei den meisten Gehäuseschrauben handelt es sich übrigens um Rändelschrauben zur werkzeuglosen Nutzung. Allerdings sitzen viele Schrauben zunächst so fest, dass sie erstmalig mit einem Schraubendreher gelöst werden müssen. Viele der Schrauben sind so montiert, dass sie nicht herausfallen.

Ab Werk wird das Fractal Design North mit zwei 3,5-Zoll-Caddys zur Montage von Festplatten geliefert. Insgesamt finden aber drei dieser Festplattenhalterungen im Gehäuse Platz. Alternativ oder zusätzlich zu den 3,5″-Festplatten können darin auch 2,5″-Laufwerke montiert werden. Unter der Mainboard-Öffnung befindet sich außerdem eine zusätzliche Halterung für zwei 2,5-Zoll-Laufwerke. In der Gehäuseoberseite finden bis zu zwei Lüfter oder Radiatoren von 120 bis 240 mm Platz. Ab Werk gibt es keinen Lüfter auf der Rückseite. Auf den Grund dafür gehe ich später ein. Dennoch ist hier Platz für Lüfter bis 120 mm. Bis zu? Ja, da alle Schlitze als Montagelöcher genutzt werden können, können Sie Lüfter unterschiedlicher Größe einbauen.

Beim Test des Fractal Design North habe ich probeweise 120-mm-, 92-mm- und 80-mm-Lüfter auf der Rückseite montiert. Das Problem: Wird die Halterung für die Lüfter in Richtung Mesh-Seitenteil mittig oder oben montiert, passt in der Ausgangsposition kein 120-mm-Lüfter hinein. Allerdings ist es dann durchaus möglich, einen 92-mm-Lüfter zu platzieren. Mit der oberen Position der Lüfterhalterung gibt es noch eine weitere Einschränkung, denn Luftkühler dürfen nun eine maximale Höhe von 145 mm haben. Abgesehen vom eng anliegenden Noctua NH-D12L muss man auf kleinere Luftkühler oder Top-Blower zurückgreifen. Letzteres könnte eine gute Wahl sein, da Sie sie sofort mit frischer Luft von außen versorgen können.

Auch wenn das Fractal Design North nur über zwei 140-mm-Lüfter in der Vorderseite verfügt, die einen Überdruck in geringer Richtung erzeugen, der von allen Lüftungsöffnungen abgeleitet wird, bietet Ihnen das Gehäuse ein ungewöhnlich hohes Maß an Flexibilität, um Ihre eigenen Belüftungskonzepte zu entwickeln. Dieses Setup könnte beispielsweise besonders effizient sein: Für den Prozessor kann in der Front ein AIO-Radiator bis 360 mm verbaut werden. Und wenn die Grafikkarte horizontal eingesetzt wird, kann sie mit der Lüfterhalterung für das Mesh-Seitenteil an der Unterseite direkt mit Frischluft versorgt werden. Bestücken Sie nun alle freien Lüftersteckplätze, um die warme Abluft möglichst schnell aus dem Gehäuse abzusaugen.

Aber das ist nur eine Option. Wenn Sie die seitliche Lüfterhalterung unten montieren oder darauf verzichten, können Sie auch große Luftkühler mit einer Höhe von bis zu 170 mm montieren, die zuverlässiger und oft leiser sind als Wasserkühler. Sie können auch entscheiden, ob Sie den Luftfilter für einen besseren Staubschutz vorne belassen oder ihn für eine bestmögliche Luftzirkulation und damit Kühlung entfernen möchten. Es lässt sich einfach einklipsen und kann zur Reinigung bei Bedarf auch kurzzeitig abgenommen werden.

Beim Testen der Mainboardmontage fällt sehr positiv auf, dass der mittlere Abstandshalter beim Fractal Design North angehoben ist und somit das Mainboard bereits vor dem Festschrauben fest in Position bleibt und nicht verrutscht. Angenehm ist auch die Befestigung des Netzteils mit dem Außenrahmen. Wo es bei anderen Gehäusen schwierig sein kann, wenn man Komponenten in der falschen Reihenfolge einbaut, kann man hier das Netzteil praktisch jederzeit ein- oder ausbauen.

Für die 2,5″- und 3,5″-Laufwerke werden Schrauben benötigt, um diese an den Halterungen zu befestigen. 3,5″-Festplatten werden sogar entkoppelt mit Gummiringen montiert. Diese Gummiringe können entweder weiter oben oder weiter unten am Festplattenrahmen angebracht werden. Legt man sie unten an, benötigen die Festplatten nicht viel Platz, platziert man sie aber oben, kann man darunter ein 2,5″-Laufwerk montieren. Diese sind jedoch nicht entkoppelt. Außerdem gibt es eine separate Halterung für zwei 2,5-Zoll-Laufwerke. Insgesamt können Sie in der Werkskonfiguration bis zu vier 2,5-Zoll-Laufwerke und zwei 3,5-Zoll-Festplatten einbauen. Wenn man eine weitere Halterung kauft, kann man zwei weitere Laufwerke montieren, allerdings wird es dann eng unter der Netzteilabdeckung.

Apropos Netzteilabdeckung: Wenn Sie eine Festplatte ganz vorne platzieren, ist sie im Inneren sichtbar.

Das Kabelmanagement im Fractal Design North funktioniert sehr gut. Drei Klett-Kabelbinder sorgen für einen guten Halt der meisten Kabel in einem verbreiterten Gehäuseboden. Etwas schade ist, dass dies nicht noch einmal parallel verfügbar ist, da grundsätzlich Befestigungsmöglichkeiten für drei weitere Klettkabelbinder vorhanden sind. Auch das Kabel von der Lüfternabe ist etwas kurz, um in die vorhandenen Kabelhalter zu passen.

Beim Einbau mehrerer 3,5-Zoll-Festplatten kann es für die restlichen Kabel unter der Netzteilabdeckung etwas eng werden. Auch die Verkabelung der 2,5″-Laufwerke wird mit den SATA-Stromkabeln etwas eng. Zu guter Letzt muss man bedenken, dass eine frontmontierte Festplatte von oben sichtbar ist – ebenso wie Kabel, die in der Netzteilabdeckung nach vorne gleiten. Insgesamt ist das Kabelmanagement jedoch unkompliziert.

Die Lautstärke im Fractal Design North-Test ist geradezu lächerlich niedrig. Mit nur zwei 140-mm-Lüftern ist nahezu das Optimum erreicht, um einen möglichst geringen Geräuschpegel zu erreichen. Zumindest im niedrigen Drehzahlbereich. Die verbauten Lüfter erreichen eine maximale Drehzahl von bis zu 1700 U/min, was für 140-mm-Lüfter recht viel ist. Bei einer alltäglichen leisen 33 %-PWM liegt das gesamte Gehäuse – einschließlich des Luftkühlers – bei 38 dB bei einem Grundgeräuschpegel von 36 dB. Lässt man die beiden Lüfter mit 50 % PWM drehen, sind es knapp 40 dB. Andererseits schlagen die Lüfter bei voller Drehzahl mit 48 dB umher – das möchte man im Alltag nicht haben.

Beim Fractal Design North-Test kommen tatsächlich nur die beiden Frontlüfter zum Einsatz, obwohl das Gehäuse Platz für deutlich mehr Lüfter bietet.

Die Differenz der Prozessortemperatur zur Raumtemperatur (Delta, damit unterschiedliche Raumtemperaturen das Ergebnis nicht verfälschen) wurde im Cinebench nach acht Minuten Aufwärmzeit gemessen. Beim Fractal Design North Test wurde die Temperatur eine Minute lang gemessen, um Temperaturschwankungen auszugleichen. Der Prozessor ist der Ryzen 5 3600X mit einer Leistungsaufnahme von 78W. Als Kühler kam der NZXT T120 RGB zum Einsatz. Zum Vergleich habe ich das geschlossenere Cooler Master MasterBox 520-Gehäuse und das Airflow Enermax StarryKnight SK30-Gehäuse – beide mit vier Werkslüftern – bei mindestens 50 % Leistung mitgebracht.

Das Fractal Design North ist bereits mit den beiden Werkslüftern sehr effizient und schlägt das Cooler-Master-Gehäuse deutlich. Das Enermax-Gehäuse liegt mit 50 % PWM in etwa auf Augenhöhe, was jedoch nicht verwunderlich ist, da es vier Lüfter verwendet und somit auch lauter ist.

Das Entfernen des Frontfilters hinter dem Holzgitter beim Fractal Design North verbessert die Temperaturen, erhöht jedoch den Wartungsaufwand, da der Innenraum dann häufiger gereinigt werden muss.

Etwas schwieriger gestaltet sich der Test der Grafikkarte im Testgerät. Da es sich bis 60 °C im Null-Lüfter-Modus befindet und die Temperatur danach kaum noch ansteigt und dazu neigt, mit der Lüftergeschwindigkeit zu skalieren, habe ich sowohl das Temperaturdelta als auch die Lüftergeschwindigkeit der Grafikkarte aufgezeichnet. Der Stresstest 3DMark Fire Strike wurde durchgeführt und wie beim Prozessortest wurden die Werte über eine Minute nach acht Minuten Aufwärmzeit gemessen, um einen Durchschnittswert zu erhalten.

Hier setzt sich das Fractal Design North klar gegen die beiden Gegentestkandidaten durch. Bei halber Gehäuselüftergeschwindigkeit werden die Grafikkartenlüfter deutlich weniger belastet und die Temperaturen sind noch niedriger. Bei voller Drehzahl geht der Lüfter auch unter Volllast der Grafikkarte hin und wieder aus – was bei abgenommenem Frontfilter noch häufiger vorkommt. In diesem Fall könnte man die Grafikkarte also fast passiv betreiben. Beeindruckend! Ich vermute hier, dass dies auf den Einfluss des Mesh-Seitenteils zurückzuführen ist.

Jeder andere Test entspricht nicht dem, was man als offiziellen „Fractal Design North Test“ bezeichnen kann. Aber es zeigt, was möglich ist. Hier habe ich zum Beispiel die leeren Plätze mit be quiet! aufgefüllt. Silent Wings Pro 4 – inklusive der Seitenteil-Lüfterhalterung. Ja, es sieht beeindruckend aus. Etwas eng wird es allerdings mit dem Luftkühler – er lehnt schon an der Lüfterhalterung. Bei breiteren Luftkühlern kann es hier bereits zu Kompatibilitätsproblemen kommen.

Auch die Umstellung auf Noctua-Lüfter kommt in diesem Fall überraschend homogen daher:

Das Fractal Design North in unserem Test weiß zu überzeugen! Das Design mit dem Echtholz und der Mesh-Seitenwand fällt auf. Aber auch die reine Leistung ist sehr hoch, obwohl ab Werk nur zwei Frontlüfter verbaut sind. Hinzu kommt die hohe Verarbeitungsqualität und die Modularität, durch die Sie das Luftführungskonzept an Ihre eigenen Vorstellungen anpassen können.

Das Fractal Design North ist ein sehr solide verarbeitetes Gehäuse, das neben seinem herausragenden Design auch seine hohe Kühlleistung unter Beweis stellt.

Mainboard-KompatibilitätFrontschnittstelleMaximale LüfterkonfigurationFabrikventilatorKühlerkompatibilität vorneKühlerkompatibilität topRadiale Kompatibilität hintenMaximale GrafikkartenlängeMaximale Höhe des LuftkühlersGröße (L x B x H)GewichtPreisFallTemperaturdelta-CPUVolumenFractal Design North Mesh 50 % GehäuselüfterFractal Design North Mesh ohne Frontfilter 50 % GehäuselüfterKühler MasterBox 520 50 % GehäuselüfterEnermax StarryKnight SK30 50 % GehäuselüfterFractal Design North Mesh 100 % GehäuselüfterFractal Design North Mesh ohne Frontfilter 100 % GehäuselüfterKühler MasterBox 520 100 % GehäuselüfterEnermax StarryKnight SK30 100 % Gehäuselüfter